Sensation - Hauis Inipi - Schwitzhütte

 

Haui - unser Meister der "Inipi" – Indianische Schwitzhütte

 

Schwitzen am Festivalgelände!!

 

Das Inipi (Schwitzhütte) ist eine Hütte und besteht aus sechzehn Weidenruten, die man entrindet im Kreis in die Erde steckt. Man bindet sie in Form eines Bienenkorbes zusammen. Obenauf bilden die Weidenruten ein Quadrat, das das Universum und die vier Himmelsrichtungen symbolisiert. Das Gerüst wird mit Fellen oder Decken abgedeckt. Die fertige „Schwitzhütte“ reicht einem Mann ungefähr bis an die Rippen.

Die Schwitzhütte ist niedrig und kann nur im sitzen benutzt werden.

 

Zudem ist die Temperatur höher als in einer klassischen finnischen Sauna. Die Teilnehmer sollten deshalb über einen gesunden Kreislauf verfügen. Der Genuss von Alkohol ist am Tag der Zeremonie nicht erlaubt. In der Mitte, im Innenraum der Indianer-Sauna, wird eine runde Grube ausgehoben, in die später die Steine gefüllt werden.

 Die ausgehobene Erde wird sorgsam aufgehoben und zu einem kleinen Damm geformt, dem Pfad der Geister, zehn Schritte lang, der aus der Indianer-Sauna herausführt und in einem kleinen Hügel endet. Der Kreis in der Mitte der Hütte ist das Symbol für das Leben, für das, was dem Glauben der Indianer Nordamerikas nach ohne Ende ist.

 Ein wenig entfernt, dem Pfad der Geister folgend, wird das Feuer entzündet, in dem die Steine erhitzt werden. Der Eingang der Hütte zeigt nach Westen, zum Sonnenuntergang.

 

Vor der Hütte sind zwei Astgabeln aufgestellt und ein Stecken liegt waagerecht darüber, an dem die heilige Pfeife gelehnt steht. Niemandem ist es gestattet, den Pfad der Geister zu kreuzen.

 

Es muss ein Eimer frisches Wasser zur Hand sein; Wasser, das frisch aus fließendem Gewässer geschöpft sein sollte, denn es bedeutet für die nordamerikanischen Indianer das Wasser des Lebens.

Vor Eintritt in die Schwitzhütte sollte sich jeder Teilnehmer eine Stunde lang geistig auf das Schwitzbad vorbereiten. Jeglicher Schmuck oder andere Metallteile müssen vorher abgelegt werden. Die Metallteile könnten sich zu stark aufheizen.

 

Der Leiter der Zeremonie (auch Wassergießer genannt) geht als erster in die Hütte. Er bedeckt den Boden mit Salbei, einer heiligen Pflanze. Das bedeutet, die grünen lebenden Dinge, die Geister der Bäume und der Pflanzen sind mit in der Schwitzhütte. Dann verbrennt der Leiter aromatische Pflanzen, die zu einem Zopf geflochten sind. Der duftende Rauch wird durch Herumwirbeln in der ganzen Schwitzhütte verteilt. So wird dem Glauben der Lakota-Indianer nach alles geheiligt, und alle bösen Gedanken und negativen Emotionen werden vertrieben.

 

Der Feuermann, der Mann, der von draußen hilft, bringt die heißen Steine, einen nach dem anderen. Wenn der erste Stein durch den Eingang hereingereicht wird, sagt man „pila maya“ – das bedeutet „danke“. Der erste Stein wird genau in die Mitte der Grube von Mutters Erde gelegt. Dann werden vier weitere Steine um ihn herum angeordnet – für jede Himmelsrichtung einer, schließlich wird noch ein Stein auf den ersten in die Mitte gelegt – für den Himmel und Großvaters Geist. Die restlichen Steine werden beliebig darauf geschichtet.

 

Der Helfer draußen schließt nun die Eingangsklappe und sorgt dafür, dass kein Licht in die Hütte dringt. Der Leiter gießt Wasser über die glühenden Steine. Das Wasser ist eiskalt, die Steine rotglühend; dies symbolisiert für die Lakota-Indianer die Vereinigung der Erde mit dem Himmel und des Lebenswassers mit heiligem Atem des Geistes.

 

Die Hitze welche sich in der Schwitzhütte entwickelt, ist nun sehr groß, wem dies ein unangenehmes Gefühl bereitet, sagt: „Mitakuye Oyassin“ (was soviel heißt wie „Danke allen meinen Verwandten” oder „Für alle meine Verwandten”). Dann wird die Klappe geöffnet, um kühle Luft einzulassen.

Alle Teilnehmer sitzen schweigend im Dunkeln, und überlegen, was „inipi“ bedeutet. Man verschließt die Augen und lauscht dem Zischen des eisigen Wassers auf den heißen Steinen, lauscht, was sie „erzählen“ – es entsteht vielleicht ein kleiner Funke, der die Gedanken „entzündet“.

 

Die Klappe wird viermal geöffnet, um Licht und kühle Luft hereinzulassen. Wenn die Klappe geöffnet ist, kann jeder sprechen – über eine Krankheit, die er geheilt haben möchte oder einfach nur wie gut es ist, mit allen in der Schwitzhütte zu sitzen.

 

Nachdem die vierte Runde beendet ist, sagen alle: „Mitakuye Oyassin“.

 

Und damit endet die Zeremonie. Man entsteigt der Schwitzhütte mit dem Gefühl des Wohlseins, mit klarem Kopf – glücklich in dem Wissen, etwas Gutes für sich getan zu haben, etwas Gutes für sich getan zu haben, etwas, das auch allen lebenden Wesen zugute kommt.

.